Obwohl ich mir völlig darüber im Klaren bin, dass es mir mental noch nie besser ging, als in den letzten 11,5 Monaten ohne Social Media, geriet ich die letzten Tage – zusammen mit vielen anderen – in den faszinierenden Bann von Clubhaus.
Die App ist genial. Alles ist auf Viralität und Wachstum optimiert, egal ob es ethisch vertretbar ist, oder nicht, Hauptsache es erzeugt Aktivität. Jeder denkt, dass er bei einer Sache dabei ist, die ganz groß sein wird. Jeder fühlt, dass man jetzt dabei sein muss, weil man sonst was verpasst.
Ich auch.
Kurz dachte ich, dass ich unbedingt mit Freunden vor einer unbekannten Öffentlichkeit über vermeintlich relevante Dinge reden müsste. Dachte, dass Clubhouse der Ort wäre, an dem ich mich zu wichtigen Themen zu Wort melden sollte. Am öffentlichen Diskurs teilnehmen! Diskutieren! Austauschen! Verknüpfen!
Heute Morgen wachte ich auf und fühlte mich dumm. Mit offenen Augen in die Dopamin-Falle getappt. Gemessen an meinem letzten Jahr, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich in 12 Monaten bereuen werde nicht genug Zeit auf dieser neuen, tollen, alles ändernden Plattform verbracht zu haben eher gering.
6 Kommentare-
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Schrieb er, in seinen Blog, für eine unbekannte Öffentlichkeit.
🙂
Ich habe keine Ahnung von Clubhaus aber es klang wie Podcasts des kleinen Mannes. Idk.
Hab mich schon gewundert, dass du dich angemeldet hast.
Eine Geschichte des Scheiterns!
Spannende Erkenntnis. Mir ging es genauso. Ich hab die ersten 2 Tage aktiv zugehört und benutzt, dann wurd es aber langweilig.
Statt spannender Konversationen gab es nur belanglose Laberrunden und mir war es einfach zu anstrengend, immer auf Notifications zu warten, wenn jemand online ging.
Da bleib ich lieber bei Podcasts.
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