Ich habe 87 Bücher in 2020 gelesen

Es wäre einfach zu sagen, dass die Pandemie dafür verantwortlich war, dass ich in 2020 87 Bücher gelesen habe, allerdings war das schon im Dezember 2019 der Plan, nachdem ich von Mai bis Dezember 2019 grob 40 Bücher las und ich habe ihn letztendlich nur durchgezogen. Meine Regale sind jetzt voller Bücher, mein Kopf voll neuer Ideen und auch, wenn es abgedroschen klingt, kann ich jedem empfehlen mehr zu lesen. Auch gerne unabhängig von Neujahrsvorhaben, die sind für Leute, die fiktive Punkte in linearer Zeit brauchen um sich zu besseren Menschen zu machen.

Aus irgendeinem Grund habe ich dieses Google Sheets Dokument erstellt, in dem man alle Bücher vernünftig geordnet ansehen kann. Außerdem habe ich ein bisschen mit Torten- und Balkendiagrammen herumgespielt und ein paar Statistiken aus den Daten gefischt, die ich aber auch in diesem Beitrag in Textform teilen möchte.


Statistiken

Gelesene Bücher: 87
Gelese Seiten: 31.076
Durchschnittliche Seiten pro Buch: 357
56 Romane, 31 Sachbücher
24,1 % weibliche, 75,9 % männliche Autor:innen1
72,4 % der Bücher waren auf Englisch, 27,8 % auf Deutsch.


Verteilung der Bewertungen

6x ★☆☆☆☆
10x ★★☆☆☆
23x ★★★☆☆
13x ★★★★☆
35x ★★★★★


Solltet ihr genug Bücher gelesen haben, damit dieses Spreadsheet für euch hilfreich ist, könnt ihr es hier anschauen und duplizieren. Glaube ich zumindest, kenne mich mit Tabellenkalkulation nicht aus, mein Job ist cool.

Bücher pro Monat

Januar: 8
Februar: 9
März: 8
April: 6
Mai: 6
Juni: 9
Juli: 8
August: 6
September: 7
Oktober: 5
November: 8
Dezember: 7


Ein paar lose Gedanken

2020 war in vielerlei Hinsicht ein gutes Jahr für mich. Nicht zuletzt, weil ich so viel gelesen habe. Einige dieser Bücher haben meine Sicht auf die Welt verändert. Andere haben mich einfach nur sehr gut unterhalten. Selbst mittelmäßige Romane erzeugten für mich mehr gedanklichen Mehrwert als mittelmäßige Serien. Und wenn man genug liest, ärgert man sich auch nicht mehr über ein nicht so tolles Buch, weil es nur eines von vielen ist und nicht groß ins Gewicht fällt.

Wenn ich nächstes Jahr wieder so viele Bücher lesen kann, würde mich das freuen. Wenn ich nur mein ursprüngliches Ziel für 2020 von 52 Büchern schaffen würde, wäre das allerdings auch in Ordnung. Ein Buch pro Woche klingt nach einem Leben, das lebenswert ist.

Seit ich im Februar aufhörte Social Media zu benutzen (nur dieser Blog postet noch automatisiert neue Posts zu Twitter), habe ich versucht jedem gelesenen Buch eine kurze Meinung in Blogpost-Form zu widmen. Das erklärt auch, warum es keine Posts zu den Büchern aus Januar gibt. Manchmal fühlten diese Beiträge sich wie unnötige Arbeit an, weswegen ich aktuell überlege, ob ich nächstes Jahr einen Post pro Monat schreiben möchte, in dem ich die Bücher des Monats zusammenfasse. Könnte auch ein gutes Format sein, wird aber natürlich verhindern, dass ich Ende 2021 einen Beitrag dieser Art geschrieben bekomme. Mal sehen.


Meine 8 Lieblingsbücher des Jahres

Weil 87 Bücher natürlich nicht unbedingt übersichtlich sind, hier meine Favoriten in chronologischer Reihenfolge:

Hold Me Tight von Sue Johnson
Deep Work von Cal Newport
Educated von Tara Westover
Why Fish Don’t Exist von Lulu Miller
Das Evangelium der Aale von Patrik Svensson
Auschwitz: A Doctor’s Eyewitness Account von Miklós Nyiszli
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera
The Practicing Stoic von Ward Farnsworth


Alle Bücher in 2020

Januar

Thinking, Fast and Slow von Daniel Kahneman
A Gentleman in Moscow von Amor Towles
The Memory Police von Yōko Ogawa
Der Mann, der kein Mörder war von Michael Hjorth
Hold Me Tight von Sue Johnson
Reclaiming Conversation von Sherry Turkle
This Is How You Lose the Time War von Amal El-Mohtar
Fahrenheit 451 von Ray Bradbury


Februar

Deep Work von Cal Newport
Difficult Conversations von Douglas Stone
Normal People von Sally Rooney
Invisible Women von Caroline Criado Perez
The Kill Artist von Daniel Silva
Der Fall Collini von Ferdinand von Schirach
Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche von Alina Bronsky
The Making of a Manager von Julie Zhuo2
Das größere Wunder von Thomas Glavinic


März

Facebook: The Inside Story von Steven Levy
Strafe von Ferdinand von Schirach
Conversations with Friends von Sally Rooney
On Writing: A Memoir of the Craft von Stephen King
NSA – Nationales Sicherheits-Amt von Andreas Eschbach
The God Game von Danny Tobey
When Breath Becomes Air von Paul Kalanithi
Educated von Tara Westover


April

The Ride of a Lifetime von Robert Iger
Stillness Is the Key von Ryan Holiday
Hologrammatica von Tom Hillenbrand
So Good They Can’t Ignore You von Cal Newport
Grit von Angela Duckworth
Qube (Hologrammatica, #2) von Tom Hillenbrand


Mai

Tschick von Wolfgang Herrndorf
Dogs of War von Adrian Tchaikovsky
Die Entdeckung der Langsamkeit von Sten Nadolny
The Creativity Code von Marcus du Sautoy
Ein ganzes Leben von Robert Seethaler
Why Fish Don’t Exist von Lulu Miller


Juni

The Ballad of Songbirds and Snakes von Suzanne Collins
Acht Tage im Mai von Volker Ullrich
Ethics in the Real World von Peter Singer
Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children von Ransom Riggs
Things We Lost in the Fire von Mariana Enríquez
Das Evangelium der Aale von Patrik Svensson
Das Verschwinden des Josef Mengele von Olivier Guez
Children of Time von Adrian Tchaikovsky
Auschwitz: A Doctor’s Eyewitness Account von Miklós Nyiszli


Juli

How the World Thinks: A Global History of Philosophy von Julian Baggini
Small World von Martin Suter
Children of Ruin von Adrian Tchaikovsky
Sleeping Giants (Themis Files, #1) von Sylvain Neuvel
Waking Gods (Themis Files, #2) von Sylvain Neuvel
Only Human (Themis Files #3) von Sylvain Neuvel
Tabu von Ferdinand von Ferdinand Von Schirach
The Test von Sylvain Neuvel


August

The Supernova Era von Cixin Liu
Company of One von Paul Jarvis
Essentialism: The Disciplined Pursuit of Less von Greg McKeown
Dune von Frank Herbert
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins von Milan Kundera
Hiking with Nietzsche: Becoming Who You Are von John Kaag


September

Die Pest von Albert Camus
Old Man’s War von John Scalzi
2001: A Space Odyssey von Arthur C. Clarke
The Practicing Stoic von Ward Farnsworth
The Ghost Brigades von John Scalzi
The Fifth Season von N.K. Jemisin
Axiom’s End von Lindsay Ellis


Oktober

Sapiens: A Brief History of Humankind von Yuval Noah Harari
Everything in Its Place von Oliver Sacks
„Surely You’re Joking, Mr. Feynman!“ von Richard Feynman
Velocity Weapon von Megan E. O’Keefe
Der Verlorene von Hans-Ulrich Treichel


November

Good Omens von Terry Pratchett
Homo Deus: A Brief History of Tomorrow von Yuval Noah Harari
The Obelisk Gate von N.K. Jemisin
Martian Time-slip von Philip K. Dick
Pines von Blake Crouch
The Last Colony von John Scalzi
Seven and a Half Lessons About the Brain von Lisa Feldman Barrett
Faserland von Christian Kracht


Dezember

Altes Land von Dörte Hansen
Der Hals der Giraffe von Judith Schalansky
The Collapsing Empire von John Scalzi
Wool von Hugh Howey
Sechs Koffer von Maxim Biller
Shift von Hugh Howey
Dust von Hugh Howey

  1. Geschlechter der Autor:innen grob antizipiert und nicht im Detail recherchiert. Ich verstehe, dass diese Statistik nicht glorreich ist, ich verstehe auch, dass Gender ein Spektrum ist.↩︎
  2. Huh. Ich muss irgendwie vergessen haben einen Beitrag zu diesem Buch zu schreiben.↩︎
Hallo, ich bin Marcel, zeichne selten Comics, schreibe manchmal Texte, gestalte öfter Digitale Produkte und interessiere mich für Bücher, Digitalen Minimalismus, Philosophie, Kunst und Videospiele. 👋

6 Kommentare

  • Du kannst stolz auf dich für diese Leistung sein. Mein größter Respekt!  ?
    Zudem ist es auch sehr inspirierend, erst recht dem Gedanken geschuldet, dass Serien/Filme kaum noch unterhaltend sind oder gar irgendeinen Mehrwert bringen. Es wäre ein schönes Vorhaben, wenn man (ich) das Habit entwickeln kann, statt Serien/Filme zu Büchern zu greifen.

    Weitermachen!

  • Hey Marcel, danke dafür, ich finde solche Statistiken immer sehr spannend und habe auch durch das Jahr deine Kurzrezensionen gerne gelesen.

    Mich würde interessieren, wann du liest – eher abends, vor dem Einschlafen, oder nimmst du dir regelmässig tagsüber Zeit zum Lesen? Ich würde gerne mehr lesen, habe aber so meine Mühe tagsüber lange konzentriert zu bleiben.

    Dafür schreibe ich jetzt auch sehr gerne eine kurze Meinung nach jeder Lektüre auf, meistens für Goodreads – es macht Spass, und hilft mir, mich dann besser ans Buch zu erinnern. Ich finde es krass, wie schnell ich das Gelesene sonst wieder vergesse (silver lining: Ich kann dann so meine Lieblingsbücher immer wieder lesen).

    • Hi Sophie! Ich habe leider keinen Trick, oder Ratschlag. Konzentration ist eine Frage der Übung und Zeit finden eine Frage der Priorisierung. Ich lasse mich nicht ablenken und nehme mir die Zeit. 😀

      Vorm Einschlafen lesen führt allerdings bei mir, wie bei allen anderen auch, dazu, dass ich einschlafe, aber kaum lese. Das bringt nichts.

  • Ich lese hier ja schon lange im Stillen mit. Also lange lange. Fühl mich immer wieder belustigt und inspiriert. Abwechselnd. Wie auch immer… Du hast mich zu meinem Vorsatz für 2021 inspiriert. Oder ich mache es Dir nach: 52+ Bücher sind das Ziel. Das Erste habe ich schon durch.

    Schreib weiter, ich lese es gern.

    Achja und „Danke!“. Wenn ich mich hier schon mal zu Wort melde.

    • Das freut mich. Wirklich. Versuch im Hinterkopf zu behalten, dass du nicht scheiterst, wenn du letztendlich nur 20-30 Bücher gelesen hast. Die meisten lesen 0. 🙂

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